Monatsrückblick Juli 2025

Wegmarken zwischen Konflikt und Konsens im Juli

Auf Bühnen, im Bayerischen Landtag und in Seminarräumen

Juli. Wieder rasant, dynamisch. Der Monat begann laut und klar: mit dem Workshop „Ab auf die Bühne“ im Mentoringprogramm der Frauen-Union Oberbayern. Ein Raum voller starker Frauen, inspirierender Erfahrungen und kluger Gedanken. Sichtbarkeit braucht Mut – und diesen Mut konnte man im Raum greifen. Nun, ich hatte mich vorbereitet mit einem ausführlichen Text, also nicht nur Stichpunkten. Das hat mich nervös gemacht. Am Ende habe ich spontan ein anderes Thema gewählt, Vorlage bei Seite gelassen und spontan und frei meine Präsentation gehalten. Das Ergebnis war einhellig positiv. So wirke ich einfach am besten. Das hätte ich mir mal merken sollen. Entspannter ging es bei der Einladung von Präsidentin des Bayerischen Landtags zu. In der Pfalzstube wurden beim Frühstück Fragen beantwortet, Tipps gegeben und Themen diskutiert.

In dieser euphorisch optimistischen Haltung war ich voller Mut bei einem sehr persönlichen Präsentationscoaching bei Vocal Acting. Hier ging es nicht um Rhetorik-Politur, sondern um Substanz. Wie wirkt meine Stimme, wie meine Haltung – wenn es drauf ankommt? Eine sehr einprägende Rückmeldung war: „Du musst gar nichts tun. Du bist da.“ Gänsehautmoment. Es ist immer wieder ein Vergnügen mit Carola zu arbeiten. Sie ist immer voller Energie und geht empathisch auf die Situation ein. Da kann es sein, das mein Ursprungsziel war, einen Vortrag vor laufender Kamera zu trainieren, wir aber im Goal Alignment herausfinden, dass es sinnvoll ist, Story Telling oder Elevetor Pitch strukturiert anzugehen. Aber nie geht man ohne einen Auftritt vor der Kamera und das bewegt immer etwas und legt die Scheu ab. Zunächst vor der Kamera, aber das geht weiter. Weil jedes Mal eine konkrete Situation gespielt wird, werden diese Situationen auch im Realen leichter. Ehrlich, ich erlebe das inzwischen sehr häufig. Es fällt mich inzwischen leichter den Point to Business im Small Talk zu finden. Viel lernen ich noch muss (Der Satzbau ist bewusst gewählt ;-)), aber es wird zunehmend besser.

Und mit Lernen ging es weiter. Im nächsten Schritt zur zertifizierten Wirtschaftsmediatorin wurde es konkret: Rechtliches, Rollenspiele, Reflexion. Den größeren Teil verbrachten wir mit viel Rollenspielen und aktiven Anwendungen und in der Gruppe reflektieren. Der theoretische Inhalt wurde dabei eingeflochten. Das hat nicht immer gleich zu großem Verständnis ob des jeweiligen Themas geführt, aber am Ende konnten wir alle zusammen den Mediationsprozess von A-Z anhand eines realen, anonymisierten Falls durchführen. Das Wetter war hervorragend und haben beschlossen die Plattform im Wald für uns als Seminarraum zu nutzen und haben neben dem Lernen den Ausblick und den lauen Wind um die Nase genossen. Das Modul enthielt zusätzlich viel „Pflichtstoff“, also Inhalte, bei denen es wenig mit Rollenspielen zu erfahren und erlernen gibt. Sehr unterschiedlich, aber insgesamt sehr angenehm ging die Gruppe damit um. Für mich persönlich war es weniger langweilig, Rechtliches hat mich nicht nur im Jurastudium interessiert, sondern später im Berufsleben habe ich es genossen mit Verträgen jedweder Art zu arbeiten und sie letztlich auch zu verhandeln. Diese ganzen Erinnerungen stiegen wieder hoch. Lange hatte ich nichts mehr damit zu tun. Nach dem Tag rutscht meine Priorität hinsichtlich B2B weit nach oben – vielen Dank Frau Prof. Dr. Renate Dendorfer-Ditges .

Wincent, Wetter, Werte

Eigentlich wollte ich mit meiner Tochter beim Wincent-Weiss-Konzert  auf dem Münsterplatz in Ulm den Sommer feiern. Doch der Himmel hatte andere Pläne. Unwetter, Konzert abgesagt. Da meine Tochter eine Freundin mitnahm und ich die beiden alleine näher an die Bühne lies, hatte ich da mal so richtig hohen Puls. Dies Menschenmenge drängt mir entgegen, um hinter mir zum Ausgang zu kommen. Meine beiden Mädels aber eben genau in dieser Menge und nicht sichtbar. Wenn man zu diesem Zeitpunkt eine Verhaltensstudie über rücksichtlose Erwachsene hinter sich hat wie ich, dann bringt das den Optimismus und das Vertrauen in die mögliche Eigenständigkeit der Teenies mächtig ins wanken. Gut organsiert durch den Veranstalter Radio 7 kamen die beiden schnell in eine ruhige Zone und konnten mich über Handy erreichen und wir fanden schnell zusammen. Das war dann das erste Mal, dass ich auf einer Veranstaltung war, die wegen Unwetter während der Aufführung abgesagt wurde. Der Folgetag Schultag, daher müssen wir die Rückfahrt Finsing bei Erding antreten: zäh. Meine Tochter zählte 29 Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht. Ich zählte die Minuten – und war einfach nur froh, als wir zu Hause waren.

Zurück am Schreibtisch ging es weiter. Gemeinsam mit einem Mediatorenkollegen eruieren wir Problemfelder im Konfliktumfeld für ein mögliches Geschäftsmodell. Mit Brainstorming versuchen wir ein Konzept für ein innovatives Konfliktmanagementsystem für mittelständische Unternehmen zu entwickeln. Es soll über reine Konfliktprävention hinausgehen und mehr in Richtung Unternehmenskultur und unternehmerischem, zukunftsorientiertem Selbstverständnis mit Konfliktkompetenz gehen. Key Stone Habit, Werte abgleitet vom jeweiligen Mission Statement, AI Unterstützung für mögliche Bots, alles nehmen wir unter die Lupen und lassen es ergebnisoffen auf uns zukommen, welche konkreten Aspekte wir weiterentwickeln. Es soll ein lebendiger Rahmen werden, der Kultur, Werte und Führungsstil berücksichtigt. #Wertwerken im besten Sinne.

Das Net in KonsensNet: Networking/Netzerken

Der Juli war voll von Netzwerkanlässen. Meine Premierenveranstaltung für den BVMW München & Erding: Round Table Erding. Mit nichts weniger als einer meiner wichtigsten Werte bei KonsensNet „Mehrwert Mensch im Unternehmen“. Ich war die Moderatorin des Abends und ich vergaß was ich auf der Bühne erkannte – keine vorbereitete Rede! Vor lauter Aufregung tat ich aber genau das, um mir vermeintliche Sicherheit zu gewähren. Noch nie in meinem Leben habe ich eine Rede ab- oder vorgelesen. Immer vorbereitet, aber am Ende improvisiert und alles wichtige frei vorgetragen. Die Rede war auch nach Feedback nicht schlecht, aber es war nicht ganz ich. Es braucht auch Punkte, die man optimieren kann. Denn der restliche Abend war sehr angenehm, unterhaltsam, informativ und inspirierend. Der harte Kern ging um halbelf, was ja eindeutig ein Zeichen von gelungener Veranstaltung ist. Ich bin zufrieden mit mir.
Noch vor der Sommerpause hatte ich ein Unternehmerfrühstück organsiert Frühschicht Erding. Der Mittelstand will vernetzt werden und nicht erst ab Herbst. Hier hielt ich die Rede frei und fühlte mich schon anders und konnte noch besser die Energie in die Gruppe tragen. Es wurde viel diskutiert und ausgetauscht: über Chancen, Perspektiven und den Mittelstand von morgen.  zukunftsorientiert.
Die Open Ladies Lounge in der Pfistermühle München, initiiert von einer geschätzten Kollegin, war ebenfalls ein echtes Highlight – voll von offenen Gesprächen unter Unternehmerinnen. 

Und weil es nicht genug sein kann: Ein Webinar der Hanns-Seidel-Stiftung zu KI-Tools rundete das Ganze digital ab – nicht ganz störungsfrei, aber definitiv spannend.

Familienfeste, Bergblicke und ein Gasthof mit Geschichte

Privat war der Juli nicht weniger bewegt: Die Goldene Hochzeit meiner Eltern war ein Fest der Dankbarkeit. 50 Jahre Ehe, 50 Jahre Miteinander, 50 Jahre gelebte Verbindung. Das ist ein lebendiges Vorbild. Und bei allen Streitereien kann man nur den Hut ziehen und voller Ehrfurcht auf diese Leistung sein. Mein Respekt haben die beiden.

Das Sommerfest an der Schule meiner Tochter zeigte mir, wie viel Hoffnung in dieser jungen Generation steckt. Es zeigt mir aber auch wohin die Reise mit meiner Tochter hingeht – Pupertät – Pupertier!! Yeah. Aber Hand auf´s Herz. Diese Reiberein, so nervtötend sie währenddessen sein mögen, sie zeigen doch, wie willensstark und eigenständig die Teenies sind. Das gepaart mit Ehrgeiz, dann kann doch so viel nicht mehr schief gehen und man erträgt die Nörgeleien aus dieser Perspektiv hoffentlich weniger relaxt. Da fällt mir: ich muss unbedingt den Weinvorrat angehen. Als eine Konsequenz, dass meine Tochter kein Kleinkind mehr ist, hat es meinem Mann und mir zwei gemeinsamer Wandertage ohne Kind. Mit mehr Kondition wäre es noch besser gewesen, aber auch so konnten wir die Bergluft inhalieren, Ausblick genießen und ausgiebig ratschen.

Zum Abschluss des Monats stand noch ein Abend in Bad Wiessee an: Die Eröffnung des Gasthof zur Post – stilvoll, herzlich, bodenständig. Politprominenz ließ sich zwar nicht blicken, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch – oder lag es genau daran?. Frau Inselkammer mit Sohn waren vor Ort, da die Ayinger Brauerei den Gasthof betreibt. Dem Wirtspaar Seibert überreichte Bürgermeister Robert Kühn den riesigen Originalschlüssel. Pfarrer Stephan Fischbacher segnete das Wirtshaus, samt gegenwärtiger und künftiger Gäste, so dass der Erfolg nur noch eine logischer nächster Schritt sein kann. Ich wünsche Bettina und Steffen auf alle Fälle von Herzen alles, alles Gute, volle Tische und dass sie auch immer wieder Zeit für sich finden. Ach ja, so ganz uneigennützig bin ich da nicht. Denn laue Sommerabende oder ein Gläschen Wein nach einem kalten Wintertag am Tegernsee sind fest bei uns eingeplant.

Fazit

Ich gehe mit Dankbarkeit aus diesem Monat – und mit einer klaren Erkenntnis: Ich bin angekommen. Nicht fertig. Aber ganz da. Noch bin ich weit entfernt von einem geordneten, geregeltem Arbeitsalltag, aber ich habe inzwischen Klarheit über einige Themen geschaffen. Ich bin auf dem Weg dahin, wo ich Ich sein kann: Mediatorin. Mediatorin mit Haltung und Werten und einem Netzwerk auf das man sich nachhaltig verlassen.

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