Juni Erkenntnisse
Willst Du Gott zum Lachen bringen:
mache einen Plan.
Juni. Der Monat, in dem Sommer und Sturm oft gemeinsam auftreten. In dem Pläne aufgehen und andere zerschellen. Wie bei unserer Urlaubreise und anderen Veranstaltungen. Willst Du Gott zum Lachen bringen: Mache einen Plan. Allerdings liebe ich Pläne und weiche von diesem Prinzip nicht ab. Inzwischen bin ich dabei definitiv resilienter geworden und betrachten den Spruch nicht mehr als kontra-produktiv, und deprimierend, wenn der Plan nicht aufgesetzt aufgeht. Heute und noch viel durch meine Selbstständigkeit weist er mich nun darauf hin, einen Plan für den roten Faden zu haben und die Details und konkreten Umsetzungen agil und flexibel anzugehen und den Plan sich iterativ weiterentwickeln zu lassen. Vom Damoklesschwert zum Anker im Change oder einfach im Leben. Denn das Leben, ob wir das wollen oder nicht, ist eine ständige Änderung. Es kommt nur auf einen selbst an, ob das positiv oder negativ auf einen wirkt und vor allem mit einem wirkt.

Anfang Juni organisierte unser Finsinger Burschenverein das traditionelle Weinfest, da fühlen sich dann auch jung gebliebenen wohl. Der Plan war gegen Mitternacht zu hause zu sein. Nun es war erheblich später und es blieb auch nicht nur Wein. Dieser Umstand wurde getoppt von meiner Lust zu politisieren. Mich kennen nun definitiv wieder mehr Menschen aus dem Dorf als vorher. Das war nicht der Plan.
Politik: zwischen Leidenschaft und Zweifel

Im Rahmen meines Mentoringprogramms war ich im Bayerischen Landtag. Leider war Landtagsabgeordnete Kerstin Schreyer krank und konnte zwar einen digitalen Gruß senden, aber die Führung und den Vortrag nicht halten. Und da war er wieder der agile Plan: Zwei engagierte Mentees gaben uns voller Elan einen wunderbar persönlichen Einblick in die Geschichte des Maximilianeums, aber vor allem in das Leben der Menschen, die dort für uns, die bayerischen Bürger arbeiten. In solchen Momenten, wenn Menschen für Menschen aus ihrem persönlichen Leben erzählen reflektieren meine Gedanken doch immer wieder meine teils oberflächlich manifestieren Ansichten. Wenn man Hintergründe zu gelesenen Nachrichten und schnelllebigen Social Media Meinungen hautnah hört, dann wird der Zweifel an „der Politik“ und „den Politikern“ etwas weniger schwer. Und die Leidenschaft kann wieder angefacht werden. Aber für mich das wichtigste: Offen für viele, offen für andere Meinungen sein und die eigene Meinung immer mal wieder hinterfragen und mit Freunden challengen. Denn „Everthing is both„.
Eine Auslandsreise die in Erinnerung bleibt















Selbst und ständig
Gleichzeitig war da noch etwas anderes: Jordanien. Ein Familienurlaub, auf den wir uns lange gefreut hatten. Und tatsächlich wurde es ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt:
* das erste Mal im Zelt in der Wüste
* das erste Mal Scuba Diving mit meiner Tochter
* das erste Mal Urlaub als Selbstständige
* das erste Mal auf einer Delegationsreise
* das erste Mal Raketen über dem Kopf
* das erste Mal auf einer traditionell, jordanischen Hochzeit
* das erste Mal auf der ELEFAND – Liste
* das erste Mal zwischen Kriegsgebieten
Von den zwei Wochen in Jordanien war die erste unser Familienurlaub. Unsere Tochter war zwar schonmal mit dabei, aber daran hat sie kaum Erinnerung. Daher war alles geplant, was Jordanien als Highlights zu bieten hat. Angefangen mit der Wüste. Mit dem Jeep hin zu den Beduinenzelten und ab zur Jeep-Safari, um auch den roten Sand der Wadi Rum zwischen den Zehen zu fühlen. Als Abschluss gab es den Sonnuntergang auf Felsen. Am nächsten Morgen früh raus und ab auf die Kamele, um den Sonnenaufgang zu genießen. Wie nützlich ein werthaltiges Netzwerk ist ließ uns die Wüste erkennen, als sie nicht wollte, dass es für die Rechnungsbegleichung Internet gab. Mein Mann hat dann über einen seiner Kontakte organisiert, dass dieser die Rechnung beglich und wir ihm den Betrag später überweisen. Keine Ahnung was wir sonst gemacht hätten. Aber die Jordanien sind bei solchen Sachen insgesamt sehr pragmatisch und finden immer einen umsetzbare Lösung. Angekommen am roten Meer genossen wir das komplette Kontrastprogramm im 5-Sterne Hotel mit eigenem Strandzugang und Wasserspieleparadies. Aber selbst der Garten Eden wird irgendwann langweilig und so suchten wie ein Alternativprogramm. Oliver musste wegen der Delegationsreise arbeiten. Ich erinnerte mich an eine Empfehlung eines Bekannte für eine Tauchschule, war aber hinsichtlich unserer eher vorsichtigen Tochter nicht sehr optimistisch, dass das was wird. Wann wird allen voran von den Kindern häufig eines Besseren belehrt. Und so hatten wir unseren ersten gemeinsamen Tauchgang. Es war herrlich und ich bin so stolz auf meine Tochter und dem Guide für seine Geduld und Empathie unendlich dankbar.
Dann der Tag der Rückreise in die Hauptstadt Amman. Hätten wir das nicht geplant, hätten wir das nun in Hektik machen müssen. Es gibt auch Pläne, die bleiben und sind umso wichtiger. Vor allem in Krisenzeiten und solch eine hatte in der Nacht begonnen. Israel hatte den Iran angegriffen. Das war so surreal, weil wir das nur auf unseren Handys lasen und gleichzeitig 500 m Luftlinie eines israelischen Urlaubsortes frühstückten. Und oben drauf schien außer uns niemand durch die Nachrichten in Hektik zu geraten. Auf der Fahrt informierte uns unserer Fahrt völlig gelassen, dass wir nicht einen Unfall passierten, sondern an einer abgeschossenen Drohne vorbei fuhren. Der jordanische Luftraum wurde an dem Tag für einige Stunden geschlossen, so dass unsere Luftlinie die Flüge der Teilnehmer: an der Delegationsreise, die am folgenden Tag anreisen wollten, stornierte. Der Ursprungsplan war damit anzupassen. Für uns bzw. meinen Mann nicht ganz Alltag, aber für alle Institutionen, mit denen wir Termine hatten. Alle waren flexibel und bedacht darauf die Meetings als solche durchzuführen. So hatten wir den roten Faden und wieder einen Plan, bei dem wir als Familie alle Stationen besuchten und Business Networking stattfand. Ob bei der Hanns-Seidel-Stiftung, der GJU, beim Ministerium für digitale Wirtschaft oder der GIZ, überall wurden wir herzlich empfangen und hatten halb privat, halb geschäftliche inspirierende Momente mit wunderbaren Menschen.
Genauso herzlich war es auf der traditionell, jordanischen Hochzeit zu der wir eingeladen waren. Der Bruder eines Geschäftspartner meines Mannes heiratete. Und wenn der Vater Imam in der königlichen Moschée ist, dann wird es traditionell gefeiert. Was für ein Wirbel. Die Männer tanzen und werden von den Frauen angefeuert. Danach trennen sich die Wege und die Frauen separieren sich und lassen die Handy verpacken. Dadurch können sie ungestört die Hidschabs absetzen und tanzen und Spaß haben. Es war mir eine Ehre und Freude mit dabei sein zu dürfen.
Die Rückreise war dann… nun ja, nervlich herausfordernd. Aber Dank der Arbeit des Auswärtigen Amts und der deutschen Botschaft in Amman konnten wir in einem kommerziell organisierten Flug zurück reisen. Mein Dank gilt allen, die vor allem vor Ort mitgewirkt haben – und besonders der Crew im Hintergrund.
Mein Fazit:
Wertorientierte Netzwerke zeigen sich oft erst in der Krise. #Wertwerken eben
Mein erster Urlaub hielt mir vor Augen, dass noch mehr als im Angestelltenverhältnis, die Themen permanent im Geiste sind. Nach „Everthing is both“ verhielt es sich bei mir so, dass es auf der einen Seite für mich sehr angenehm war, immer wieder in Situationen in die Transferleistungen zu meinem neuen Unternehmertum gehen. Es war inspirierend, weil ich immer mehr merke, dass gerade die Mediation und das Bewusstsein
* um die Bedürfnisse anderer Parteien,
* das empathische Verstehen, gerade bei interkulturellen Unterschieden,
* über systemisches Denken
genaue die Fähigkeiten und Verhaltensweisen sind, die ich intrinsisch habe und umsetze. Jetzt müssen mit der Fortbildung die Kinder, also die die einzelnen Themen und Methoden nur noch einen Namen bekommen, mit denen ich verbal mein Mediationsverfahren und meine Methoden bestmöglich und verständlich für meine Kunden, Klienten, Freunde und alle Interessierten beschreiben kann.
Und immer Präsent ist netzwerken. Hierzu gab es im Juni Highlight „50 Jahre BVMW – Lust auf Zukunft!“. Der Mittelstand mit dem Der Mittelstand.BVMW ist ebenfalls inzwischen Teil meiner Selbstständigkeit und immer präsent, direkt oder indirekt über das tägliche Netzwerken. Und gerade beim professionellen Netzwerken zeigt sich wie wichtig Werte sind, um nachhaltig Zusammenarbeiten und Synergien herausarbeiten zu können. Es macht unglaublich Spaß und gibt einem selbst so viel Inspiration. Ich stehe war nach Strichen am puren Anfang, aber gefühlt bin ich mittendrin im Mittelstand,

Fazit
Pläne sind zum Anpassen da, weil man einfach nicht weiß was die Zukunft für einen bereit hält. Wenn man allerdings liebt was und wie man lebt, ist jeder nicht eingetroffene Plan nur Vergangenheit und der rote Faden führt in eine neue Zukunft. Kann man dabei auf ein werthaltiges Netzwerk an Menschen zurückgreifen geht man leichter durch das Leben. Und ich bin schon riesig auf meine Auftaktveranstaltung im Format eines Round Tables für das C-Level für den Erdinger Mittelstand gespannt – Motto: „Mehrwert Mensch im Unternehmen – Potenzial erkennen und fördern“. Endlich geht es los.