
7 Gründe, warum ich es liebe, Mediatorin zu sein
7 x ich liebe was ich tue.
Warum eigentlich 7?
Noch weiß ich nicht, warum ich gerne genau sieben genannt habe.
Weil ich schon über die Sieben Säulen der Weisheit gebloggt habe, ist es nicht.
Kürzlich hat mir ein Lieblingsmensch gesagt, im Marketing solle man immer mit ungeraden Zahlen arbeiten – warum? Keine Ahnung, ziehe besser. Neurobiologisch sei herausgefunden worden, dass das menschliche Hirn bei ungeraden Zahlen eher bereit wäre Kapazität für Aufmerksamkeit aufzuwenden. Das ist es jedenfalls nicht.
Aber die 7 ist mir persönlich die nächste.
Aller guten Dinge sind 3 – das ist mir zu wenig.
5 ist auch nur die Hälfte unseres ordinären 10er-Systems, in das wir meist einteilen.
9 ist mir zu viel. 6 ist die umgedrehte 9.
8 als chinesische Glückszahl und Symbol der Unendlichkeit – hm, muss nicht sein.
Ich glaube, es ist, weil sieben nicht zu viel und nicht zu wenig ist.
Sie ist so schön sagenumwoben. Und sieht schlicht aus.
Aber zum Kern des Themas:
Warum liebe ich es, Mediatorin zu sein?
Seit klein auf, war ich
in Streitgesprächen die ausgleichende Mitte – sofern der Konflikt nicht mich
betraf, aber das versteht sich von selbst. Das zog sich durch das Private, ins
Schulische und Berufliche.
Das zog sich durch das Private, ins Schulische und ins Berufliche.
Dinge, für die man veranlagt ist, sind häufig die, über die man selten nachdenkt.
So war das lange Zeit jedenfalls bei mir.
Dann kam der Punkt im Leben, an dem ich einiges aus neuer Perspektive betrachtete – und offen für neue Wege war.
Ab da kam eins zum anderen.
Und am Ende stand ein Plan.
Ein Businessplan.
Mein Talent weiter formen, strukturieren – und professionell vermarkten.
Und da ist sie:
Julia Gebert, Wirtschaftsmediatorin.
Ich liebe Mediation, denn ich bin Konflikt.
Den einen oder anderen mag diese Aussage die Stirn runzeln lassen. Umso mehr sie mich vielleicht persönlich kennen. Es heißt nicht, dass ich ein wandelndes Pulverfass an Problemen bin oder gar Konflikte heraufbeschwöre. Es bezeichnet mich, die ich Konflikte erkenne und annehme. Die meinen und die des Umfelds. Ich gehe selten einem Konflikt aus dem Weg. Weder dem Meinen, noch Einem, der mich indirekt zu sehr betrifft. Und das im Privaten, wie im Geschäftlichen, wie im sozialen Umfeld. Das ist nicht immer einfach. Für mich – und auch für andere . Aber ich kann offene Dinge nicht einfach so vor sich hinwirken lassen. Denn ich liebe es, Dialog zu führen und mit dem Konsens die neu gestaltete Zukunft für die Beteiligten zu formen.
Ich liebe Mediation, denn ich kann Konflikt.
Seit jeher habe ich das Quäntchen Empathie mit dem ich es schaffe, die unterschiedlichsten Charaktere, vom einfachen Putzmann bis hin zum taktierenden Manager sich bei mir wohlfühlen zu lassen. Das ist dann auch der Einstieg, um möglichst offen und auf alle Fälle mit Vertrauen zu kommunizieren. Und ist man erstmal in einer Kommunikation, also im Dialog, bewege ich die Beteiligten intrinsisch zu kritischen Überlegungen ihrer selbst oder einfach mal zum Zuhören.
Mit der Mediationsausbildung bekommen die Dinge, die ich tue einen Namen.
Das wichtigste vorweg: Ich behaupte in keiner Weise, dass ich die Mediationsausbildung für mich nicht sinnvoll ist!
Als ich dabei war mich beruflich zu hinterfragen und am neu zu orientieren habe ich mich viel mit mir selbst und meinen Fähigkeiten beschäftigt. Was macht mich aus und wann kann und wo liegen meine Talente. Die letzten Jahre und die Herausforderungen und Erfolge Revue passieren lassend wurden die Themen klarer. Danach begann die Recherche nach passenden Tätigkeitsfeldern. Und um es dramatisch ausdrücken, über Nacht war da das Wort Mediation in meinem Kopf. Dann habe ich mich etwas eingehender damit beschäftigt und stellte zunehmend fest, dass es viele Parallelen zu meiner Umgangsform mit Problemen gab.
In der Ausbildung zum Wirtschaftsmediator (IHK) stelle ich nun fest, dass viele meiner Verhaltensweisen in Konfliktsituationen in der Kommunikationstheorie Namen haben. Ich scheine eine intrinsische Intelligenz zu haben, so nennt meine liebe Ausbilderin Dagmar Ponschab.
Ich darf für alle gleichermaßen verantwortlich sein.
Ich möchte kein Richter sein, der unparteiisch sein Urteil sprechen muss. So sehr es empathische Richter geben möge, so sehr müssen Sie das Recht im Auge haben und mit ihrem Urteil Recht für eine Partei oder zumindest einen Sachverhalt sprechen. Das möchte ich eben nicht. In meiner Verantwortung als Mediator bin ich dem ordentlichen, strukturierten Prozess verpflichtet. Und der beinhaltet, dass alle Parteien sich auf Augenhöhe begegnen und die Interessen aller beteiligten Parteien gleichermaßen gewahrt sind. Um das zu gewährleisten darf ich als möglichst neutrale Mitte die Parteien ausgleichen, um potenzielle Ungleichgewichte auszuloten. Aber vor allem darf ich den die Parteien dabei begleitet und anleiten einen gemeinsame Lösung zu erarbeiten. Da sind im innerbetrieblichen Konflikt weit mehr Emotionen beinhaltet als im B2B Bereich, aber Ende sitzen immer Menschen beisammen und wo Menschen sich begegnen wird kommuniziert und wo kommuniziert wird, wird entsteht etwas. Und dass das etwas Werthaltiges ist, dafür gebe ich mein Bestes.
Weil Einigkeit nicht Gleichklang bedeutet.
Immer wieder höre ich Gesprächspartner zum Thema Mediation von Kompromiss sprechen. Das Wort hat meines Erachtens in der Mediation nichts zu suchen. Und schon gar nicht als fauler Kompromiss. Ein Konsens ist kein fauler Kompromiss. Er ist das Ergebnis eines Prozesses, der Unterschiedlichkeit würdigt und trotzdem gemeinsame Wege eröffnet. Durch die Einbeziehung der diversen Bedürfnisse werden Lösungsräume geöffnet, die vorher nicht vorstellbar waren, weil man durch das Erkennen anderer Perspektiven eben neue Perspektiven an Lösungsvarianten denkt.
Fragen, Fragen, Fragen.
Man könnte jetzt als Interpretation der Überschrift haben, dass ich ein neugierig Mensch wäre. Nun, das mag stimmen. Und genau das ist auch eine meiner Superkräfte. Fragen fragen und den anderen verstehen und dadurch anderen die Möglichkeiten eröffnen ebenfalls Dinge neu zu denken, weil die Antworten eine andere Wirklichkeit, nämlich die einer anderen Partei oder eben eines anderen Menschen und im Mediationsfalls die der andern Konfliktpartei erklären. Fragen können darüber hinaus dazu dienen, erhitzte Gemüter durch Interesse an der Sache etwas abzukühlen.
Weil Zuhören eine Superkraft ist.
In einer Welt voller Stimmen ist das stille Verstehen oft der lauteste Beitrag. Mediation bringt Räume zum Klingen, in denen echtes Zuhören transformiert. Manchmal könnte man sich in der Tat einbilden, den Moment zu hören, in dem eine Partei plötzlich die Handlungen der anderen versteht, weil offen kommuniziert wurde. Und eben zugehört wurde. Verständnis braucht nicht nur Zeit, Kommunikation, Erklärung, sondern auch Stille. Stille kann unangenehm sein, weil wir Stille nicht mehr gewohnt sind. Aus der Stille kann viel entstehen. Wenn es zugelassen wird. Und da komme ich wieder ins Spiel, weil ich neben Fragen fragen, aktiv Zuhören und sehr gerne der Stille Raum gebe.